Seit 2013 kommt die Musikschule Spandau in den Kiez Heerstraße Nord um hier in Zusammenarbeit mit Einrichtungen, Künstler*innen und Trägern Musikangebote „unter die Leute“ zu bringen. Gefördert werden vor allem Kursangebote und Workshops in Musik und Tanz für Kinder und Jugendlichen aller Altersstufen in Schulen, Kitas und Begegnungszentren.
Die Angebote kommen in erster Linie den Kindern und Jugendlichen zugute, die viele verschiedene Instrumente und musikalische Formen ausprobieren können und wichtige Grundförderung in Elementarer Musikpädagogik, gemeinsamen Musizieren, Vocals, Rhythmus und Bewegung erhalten. Sie lernen darüber hinaus viele Musikrichtungen und Ensembles kennen und haben Gelegenheit Instrumente zu erlernen, komplexe Programme zu gestalten und darzubieten und so ihr Durchhaltevermögen zu trainieren. In der dritten Laufzeit seit 2018 liegt der Schwerpunkt auf frühkindlicher Pädagogik in enger Zusammenarbeit mit Kitas und Familienzentren.
Der Ansatz, dass sich eine bezirkliche Kultureinrichtung so intensiv einem Stadtteil widmet, wird im Projekt mit großem Erfolg ausprobiert. Die Musikschule Spandau reagiert mit gezielten Angeboten auf die Interessen und Bedarfe der Zielgruppe, so liegt der Fokus derzeit auf Tanz und Bewegungsförderung. Obwohl die Musikschule selbst weitere Fördermittel, z.B. durch das Programm „Kultur macht stark“ einbringt übersteigt die Nachfrage im Stadtteil noch immer das Angebot.
Die integrative Wirkung der Musik wird zur Stärkung der Nachbarschaft und zur Image-Verbesserung des multikulturellen Quartiers genutzt. In den ersten beiden Laufzeiten wurden zusammen mit den Mitarbeiterinnen der Musikschule und Künstlern, wie z.B. dem Komponisten Moritz Sembritzki und dem Musiker Mohamed Askari Stücke und Choreografien erarbeitet und im Stadtteil (ur)aufgeführt. So entstanden „Rhythmen der Heerstraße“ und „Klänge der Heerstraße“. Damit wurde das Programm des Kulturzentrums und des Stadtteilfestes um kreative Beiträge bereichert und es fanden viele Aufführungen an den Schulen und sogar auf der Freilichtbühne an der Zitadelle statt. Eigene, auf den Stadtteil bezogene Kompositionen tragen zur Identifikation mit dem eigenen Stadtteil und zum positiven Selbstbewusstsein der Bewohnerinnen bei. Neben den gewonnenen methodischen Erfahrungen und Erkenntnissen wurde so ein dauerhafter Mehrwert für die Stadtteilkultur geschaffen.